Unsere Ackerflächen – Belastungen durch Behörden und Bürger

Den FREIEN BAUERN Deutschland, Interessenvetretung der bäuerlichen Familienbetriebe, liegt die Pflege unserer Ackerflächen, die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln und der Erhalt unserer ländlichen Kulturlandschaft sehr am Herzen. Doch in den letzten Jahren sehen wir uns mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert, die unsere Arbeit erschweren und die Umwelt belasten. Besonders problematisch sind auch Einwirkungen Dritter, die unbeabsichtigt oder absichtlich unsere Flächen beeinträchtigen und belasten. In der Folge wirft man dem Bauern leider häufig auch noch vor „etwas falsch gemacht“ zu haben.
Im Jahr 2025 starten wir deshalb eine Initiative, mit der wir die Behörden, Ministerien und die Bevölkerung auf solche Sachverhalte und Zusammenhänge aufmerksam machen und zur Mitarbeit aufrufen möchten.


In diesem Beitrag möchten wir zunächst auf einige der wichtigen Aspekte eingehen, die in diesem Zusammenhang unsere Arbeit beeinflussen: Umweltverschmutzung durch Müll und Schadstoffe, invasive Pflanzen am Straßenrand, die sich auf den Feldern ausbreiten, sowie die Problematik von Hundekot im landwirtschaftlichen Umfeld.

Wir hoffen, durch Aufklärung und gegenseitiges Verständnis gemeinsam Lösungen zu finden, um unsere Ackerflächen auch in Zukunft nachhaltig zu bewahren.


1. Umweltverschmutzung durch Müll an Autobahnauffahrten und LandstraßenEin großes Problem, das uns Landwirte immer wieder vor Herausforderungen stellt, ist der Müll, der entlang unserer Straßen und Autobahnauffahrten achtlos weggeworfen wird. Müll am Straßenrand – eine Belastung für die Umwelt und die Landwirtschaft
Jährlich landen viele Tonnen von Abfällen wie Plastik, Glas, Zigarettenstummel, Verpackungen und sogar gefährlichere Stoffe an Straßenrändern oder Park- und Rastplätzen. Einige Autofahrer werfen ihren Müll aus dem Fenster, ohne an die Folgen zu denken. Dieser Müll wird durch Wind, Regen und den Verkehr auf die Felder geweht oder fällt direkt auf landwirtschaftlichen Böden. Der Weg vom Müll ins Futter – eine ungewollte Gefahr für Tiere
Was viele nicht bedenken: Wenn Müll am Straßenrand oder auf Parkplätzen  liegt, kann er durch den Wind oder bei der Bodenbearbeitung in die landwirtschaftlichen Flächen gelangen. Besonders problematisch ist es, wenn Müll in Form von Plastik- oder Papierresten zerkleinert in das gemähte Gras oder in Feldfrüchte eingearbeitet wird.
Landwirte mähen regelmäßig die Wiesen und Felder, um das Heu zu gewinnen oder um zu ernten oder die Flächen für den Anbau vorzubereiten. Dabei wird das auf den Feldern liegende Material oft unbemerkt zerkleinert und gelangt so in das Futter für das Vieh.
Das ist eine große Gefahr: Plastikreste, Kleinteile oder schädliche Stoffe können vom Tier aufgenommen werden. Diese erkranken dann an der sogenannten „Fremdkörperkrankheit“. Das davon ausgehende Risiko reicht von Verdauungsstörungen bis hin zu Vergiftungen. Besonders bei Weidevieh, das frei auf den Flächen grast, besteht die Gefahr, dass es unbeabsichtigt Schadstoffe aufnimmt, an denen es erkranken oder versterben kann.

Die Verantwortung der Gesellschaft und der Verkehrsteilnehmer
Wir fordern daher alle Verkehrsteilnehmer auf, ihren Müll ordnungsgemäß zu entsorgen. Es ist eine gemeinsame Verantwortung, unsere Umwelt sauber zu halten und die Tiere zu schützen.  Dies gilt für Wildtiere ebenso wie für Nutztiere. Zudem setzen wir uns für mehr Kontrollen und Bußgelder bei illegaler Müllentsorgung ein. Die zuständigen Stellen, wie Bauhöfe und Straßenmeistereien bitten wir, uns beim Sauberhalten der angrenzenden Flächen stärker zu unterstützen. 

2. Straßenbaulastträger und invasive Pflanzen am Straßenrand
Invasive Pflanzen und Gräser am Straßenrand – eine Gefahr für die landwirtschaftlichen Flächen
Ein Problem, das in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat, sind invasive Pflanzenarten, die entlang von Straßen und Autobahnen gepflanzt, also in der Regel durch den Menschen gezielt ausgebracht werden. Straßenbaulastträger pflanzen oft spezielle Gräser, Sträucher oder Stauden am Straßenrand, um die Stabilität der Böschungen zu sichern, Erosionsschutz zu bieten oder die Optik zu verbessern.
Dabei finden oft Saatgutmischungen Verwendung. Diese Pflanzen, die oft ursprünglich aus anderen Regionen oder Ländern stammen, können sich unkontrolliert ausbreiten und auf die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen gelangen. Zum Teil werden sie gezielt ausgewählt, weil sie schnell wachsen oder sich gut gegen andere, vorhandene Pflanzen behaupten können. Genau dies wird für den Bauern zum Problem. 
Diese Pflanzen gelangen durch Wind, Tierbewegungen oder beim Mähen auf die angrenzenden Felder. Besonders problematisch ist, dass sie sich dort etablieren, wachsen und die einheimische Flora oder gar die gewünschte Nutzpflanze, die der Nahrungsgewinnung oder als Futterpflanze dienen soll, verdrängen. 
 Bekämpfung invasiver Arten – eine Herausforderung für Landwirte
Sobald invasive Pflanzen auf den Feldern Fuß gefasst haben, ist es für die Landwirte eine große Herausforderung, sie wieder loszuwerden. Das Bekämpfen dieser Pflanzen erfordert viel Zeit, Arbeit und oft auch den Einsatz spezieller Herbizide, die wiederum die Umwelt belasten können. Ohne die oben genannte Verwendung dieser Pflanzen „am Wegesrand“ wäre die Verwendung solcher Mittel also oft gar nicht notwendig. 
Die Ausbreitung invasiver Arten kann auch die Ernteerträge mindern, da die unerwünschten Pflanzen die Nutzpflanzen verdrängen oder die Bodenqualität beeinträchtigen. Zudem besteht die Gefahr, dass sich diese Pflanzen in die Nachbarflächen ausbreiten und so eine großflächige Problematik entsteht.
 
Maßnahmen gegen invasive Pflanzen
Um die Ausbreitung invasiver Arten einzudämmen, fordern wir eine stärkere Kontrolle angesiedelter Pflanzen durch die Straßenbaulastträger und eine gezielte Auswahl einheimischer, standortgerechter Pflanzen bei der Begrünung der Straßenränder. Außerdem sind eine regelmäßige Kontrolle und Entfernung invasiver Pflanzen durch Fachkräfte notwendig.
Auch die Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Behörden und Umweltorganisationen ist entscheidend, um die Ausbreitung zu verhindern.

3. Hundekot – eine unterschätzte Belastung für die Landwirtschaft und die Umwelt
Ein weiteres Thema, das zunehmend in den Fokus rückt, ist der Hundekot auf landwirtschaftlichen Flächen und Wegen. Viele Hundebesitzer lassen ihre Tiere – oft illegal - frei laufen oder entsorgen den Kot nicht ordnungsgemäß. Nicht selten landen letztlich nicht nur der Kot, sondern auch der mitgeführte Kotbeutel einfach in der Landschaft. 
Warum Hundekot problematisch ist
Hundekot enthält Bakterien, Parasiten und Keime, die in den Nahrungskreislauf gelangen können. Besonders bei landwirtschaftlich genutzten Flächen, auf denen Nutzpflanzen oder das Gras für das Vieh wächst, besteht die Gefahr, dass diese Keime in das Futter oder auch in menschliche Nahrungsmittel gelangen.
Wenn das Gras gemäht wird, können die Keime in den Stall gelangen und dort die Gesundheit der Tiere gefährden. Zudem besteht die Gefahr, dass Parasiten wie Bandwürmer oder Toxoplasmose übertragen werden, was sowohl für das Tier als auch für den Menschen eine Gefahr darstellen. 

Maßnahmen gegen Hundekot
Wir fordern Spaziergänger mit Hunden freundlich auf zu prüfen, an welchen Stellen es überhaupt erlaubt ist, mit dem Hund spazieren zu gehen oder diesen sogar frei laufen zu lassen. Viele Stellen gibt es räumliche (z.B. in Landschaftsschutzgebieten oder Äckern) Oder auch zeitliche Begrenzungen. Wir finden außerdem, es sollte selbstverständlich sein, das andere nicht durch die Hinterlassenschaften der Hunde belastet oder gar geschädigt werden. Hundekot ist ordnungsgemäß zu entsorgen, auch oder vielleicht gerade bei einem Spaziergang in der Natur. Die Sensibilität der Bevölkerung sollte in diesem Punkt geschärft werden. Auch höhere Bußgelder oder Kontrollen könnten helfen.
 

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