FREIE BAUERN werfen Ministerium Versagen bei ASP-Bekämpfung vor

Letzte Woche im Kerngebiet: Großbetrieb darf arbeitenLetzte Woche im Kerngebiet: Großbetrieb darf arbeitenDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, haben dem brandenburgischen Gesundheitsministerium Komplettversagen bei der ASP-Bekämpfung vorgeworfen. „Über die Mischung aus administrativer Zwangsruhe und hektischem Dilettantismus amüsiert sich inzwischen die halbe Republik“, sage Politikreferent Reinhard Jung, Landwirt aus Lennewitz in der Prignitz: „Die Potsdamer Veterinäre wissen nicht, was sie wollen, das aber mit Härte und Entschlossenheit.“ Derzeit werde alles Mögliche ausprobiert mit Ausnahme der einzig sinnvollen Methode, nämlich das Schwarzwild in der 3-Kilometer-Kernzone um die Kadaverfunde schnell und gründlich zu dezimieren.

Besonders übel stößt den FREIEN BAUERN das Landwirtschaftsverbot in der 15-Kilometer-Gefahrenzone auf, das allerdings scheinbar nicht für alle gilt. „Ende letzter Woche waren mit Ausnahmegenehmigung Mitarbeiter einer offensichtlich gut vernetzten, sehr großen Agrargenossenschaft damit beschäftigt, Kartoffeln zu roden und Luzerne zu häckseln“, weiß Jung aus sicherer Quelle: „Und das ausgerechnet in der Kernzone, während drumherum 33.000 Hektar nicht bewirtschaftet werden dürfen, angeblich um die Wildschweine nicht aufzuscheuchen.“ Auch die bisherige Praxis, Fallwildsuche mit Landesbediensteten und teuren Fremdfirmen zu betreiben, während die örtlichen Jäger und Bauern zuhause bleiben müssen, sei weltfremd, praxisfern und von vornherein zum Scheitern verurteilt.

In einem gemeinsamen Positionspapier mit Land schafft Verbindung Deutschland mahnen die FREIEN BAUERN eine ASP-Bekämpfung mit Sachverstand und Augenmaß an. Die Wiedererlangung des Status „ASP-frei“ wird unterstützt, nach Ansicht beider Organisationen ist das Landwirtschaftsverbot in der 15-Kilometer-Zone aber weder verhältnismäßig noch zielführend: „Die dadurch tatsächlich verursachten Schäden überschreiten die bei vereinzelten Ausbrüchen in Nutztierbeständen zu erwartenden Schäden bereits heute bei weitem und dieses Missverhältnis würde sich mit der Ausweisung weiterer solcher Zonen potenzieren.“ Die Versorgungssicherheit mit regionalen Produkten dürfe nicht gefährdet werden, sind sich LSV und FREIE BAUERN einig.

Das Positionspapier im Wortlaut

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