FREIE BAUERN Brandenburg machen Front gegen Moorvernässung: Grünland und Rinder sind klimaneutral

Die tief gelegenen Moore brachten selbst in diesem trockenen Sommer genug Futter für RinderDie tief gelegenen Moore brachten selbst in diesem trockenen Sommer genug Futter für RinderDie FREIEN BAUERN Brandenburg haben massiven Widerstand gegen die von Landwirtschaftsminister Axel Vogel im Rahmen des Klimaplans geforderte Vernässung von 200.000 Hektar Moorböden angekündigt. „Moore sind wertvolles Grünland, das wir klimaneutral für unsere Rinder nutzen und das wir uns von niemandem wegnehmen lassen“, sagte Landesvorstand Hans-Jürgen Paulsen, Biolandwirt aus Zollchow in der Uckermark. Die FREIEN BAUERN rufen alle betroffenen Eigentümer auf, sich zu Interessengemeinschaften zusammenzuschließen und Sammelklagen vorzubereiten. Paulsen: „Im Gegensatz zu anderen Verbänden, die bereits über Entschädigung nachdenken, halten wir großflächige Vernässungen für ökologisch und ökonomisch falsch und werden unsere Existenzgrundlage nicht verkaufen.“

Bereits der Ansatz, Moorböden als CO2-Senke zu entwickeln, damit bei anderswo fortgesetzter Verbrennung fossiler Rohstoffe unterm Strich trotzdem das Treibhausplanziel Null erreicht wird, sei eine Frechheit, erbost sich Paulsen: „Landwirtschaft dient dem Zweck, die Bevölkerung zu ernähren und nicht Regierungsbilanzen zu verschönern“. Für den 58jährigen Milchviehhalter, der selber Moor bewirtschaftet, ist die CO2-Senke genauso ideologischer Unsinn wie der zu DDR-Zeiten unternommene Versuch, Moorböden zu ackern. Paulsen: „Moor braucht eine geschlossene Grasnarbe mit gleichmäßigem Grundwasserstand 30 bis 60 Zentimeter darunter, dann wächst dort wunderbares Futter und für die Natur bleiben genug nasse Ecken übrig.“ Auf diese Weise würden die ausgedehnten märkischen Moorlandschaften bereits seit Friedrich dem Großen bewirtschaftet, ohne dass es dem Klima geschadet hätte, argumentieren die FREIEN BAUERN. Wenn aber demnächst knapp 15 Prozent der Agrarfläche Brandenburgs unter Wasser gesetzt werden sollen, müssten riesige Mengen Lebensmittel von weither importiert werden, zum Beispiel aus dem brasilianischen Regenwald, rechnet Paulsen vor: „Wie passt das mit Vogels Vorliebe für regionale Produkte zusammen?“

Auf einer Informationsveranstaltung in seiner Region hat Paulsen gerade erst erlebt, dass kein Eigentümer seine Flächen freiwillig hergeben will. Soll der Klimaplan etwa zwangsweise Enteignungen vorbereiten, so wie bisher die Braunkohlepläne, fragt sich der FREIE-BAUERN-Vorstand: „Wir haben vor zehn Jahren mit Vogel gemeinsam gegen die Abbaggerung von Dörfern in der Lausitz gekämpft ­­– der Minister weiß also, was jemanden erwartet, der märkische Bauern von ihrem Grund und Boden vertreiben will.“ Nachdem die öffentliche Beteiligung zum Klimaplan bisher eine Farce war, sollte die Landesregierung jetzt dringend den Dialog mit der Landwirtschaft suchen, wenn ihr noch an konstruktiven Ergebnissen gelegen sei.

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