FREIE BAUERN appellieren an Klöckner: Milchmenge runter statt Milchpulver rauf

MilchproduktionMilchproduktionDie FREIEN BAUERN haben eindringlich an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner appelliert, auf die von ihr angestrebte staatliche Bezuschussung der privaten Lagerhaltung zu verzichten. „Alles, selbst Nichtstun, wäre besser, als den Molkereien jetzt mit Steuermitteln den Aufbau von Milchpulverbeständen zu finanzieren, die den Milchpreis über Jahre unten halten“, sagte Peter Guhl von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN: „Es ist keine verantwortliche Politik, wenn das Großkapital von der Corona-Krise profitiert und die vielen fleißigen Milchbauern, die unsere Bevölkerung versorgen, die Folgen der Marktstörung alleine tragen müssen.“

Bereits vor zehn Tagen hatten die FREIEN BAUERN die Ministerin gebeten, sich für eine Reduzierung der Milchproduktion einzusetzen und dafür einen verpflichtenden zehnprozentigen Abschlag gegenüber dem Vorjahresmonat auf europäischer Ebene vorgeschlagen. Inzwischen haben sich auch LSV, BDM und AbL mit unterschiedlichen Konzepten für eine solche Reduzierung ausgesprochen, allein der Deutsche Bauernverband setzt auf Förderung der privaten Lagerhaltung, berichtet Guhl. „Frau Klöckner wäre schlecht beraten, wenn sie nach den großen Treckerdemonstrationen dieses Winters immer noch auf einen Verband hört, der keinen Rückhalt mehr im Berufsstand hat“ sagte der 54jährige Milcherzeuger aus Vorderhagen in Mecklenburg-Vorpommern und verweist auf eine Online-Befragung von agrarheute.com, bei der sich nur 4% der Teilnehmer für die private Lagerhaltung ausgesprochen hatten.

Die FREIEN BAUERN betonen, dass sie nicht gegen eine Aufstockung der zivilen Notfallreserve für Milchpulver sind. Guhl: „Jeder hat in diesen Tagen gemerkt, dass es besser ist, Vorräte zu haben. Aber wir brauchen vor allem eine funktionierende Landwirtschaft, und die gefährdet unsere Landwirtschaftsministerin gerade mit ihrem unsinnigen und ungerechten Vorhaben.“

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