FREIE BAUERN vor Gericht: Tierhalter sollen sich gegen Wölfe bewaffnen dürfen

Tote und halbtote Schafe nach einem Wolfsangriff letzten Monat bei OsnabrückTote und halbtote Schafe nach einem Wolfsangriff letzten Monat bei OsnabrückDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Famillienbetriebe, unterstützen die für den 6. September vor dem Verwaltungsgericht Lüneburg angesetzte Klage ihres Mitglieds Wendelin Schmücker, die darauf abzielt, dass der Schäfer seine Schafe künftig mit dem Gewehr gegen Wolfsangriffe verteidigen darf. „Die waffenrechtliche Erlaubnis für eine solche Notwehr ist sicher eine Notlösung, aber die einzige funktionierende Antwort darauf, dass unsere friedlichen Weidetiere derzeit dem Raubtier hilflos ausgeliefert sind“, sagte Marco Hintze, stellvertretender Bundessprecher der FREIEN BAUERN: „Nachdem wir festgestellt haben, dass alle empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen in der Praxis nichts taugen, bleibt nur die Selbstverteidigung.“ So lange das Bundesumweltministerium die reguläre Jagd auf Wölfe strikt verbietet, habe jeder Landwirt zumindest das moralische Recht, seine Tiere mit der Waffe zu schützen, meint der 50jährige Mutterkuhhalter aus dem brandenburgischen Havelland und hofft darauf, dass das Gericht dem Kläger in dieser Frage nun auch juristisch Recht gibt.

Schmückers Schafherde war in der Vergangenheit mehrfach Opfer von Wolfsangriffen geworden – trotz vorschriftsmäßiger Zäunung haben die Raubtiere mittlerweile mehr als 50 seiner Schafe gerissen. Die Folgeschäden solcher Attacken seien oft schwer wiegender als die Verluste selber, berichtet der Schäfer. Noch Monate danach würden die Tiere unruhig hin und her laufen, sich nicht hüten lassen oder ausbrechen, die Milchleistung und damit die Gewichtszunahme der Lämmer sinke und es treten vermehrt Totgeburten auf. „Auch für den Tierhalter und seine Familie ist ein Wolfsangriff traumatisierend“, weiß Hintze inzwischen aus vielen Berichten. Würde das Gericht die zuständige Stadt Winsen dazu zwingen, Schmücker die waffenrechtliche Erlaubnis zu erteilen, wäre das aus Sicht der FREIEN BAUERN ein starkes Signal an die Politik, den Weg für eine Dezimierung der Wolfsbestände freizumachen. Hintze: „In Schweden wird die Zahl der Wölfe gerade von 400 auf 200 halbiert, im kleineren und dichter besiedelten Deutschland haben wir inzwischen doppelt so viele Wölfe – wo soll das noch hinführen?“

Die FREIEN BAUERN treten seit langem dafür ein, nach Anpassung des Naturschutzrechts mindestens den jährlichen Populationszuwachs zu entnehmen. Nur durch konsequente Bejagung würden Wölfe ihre natürliche Scheu zurückerlangen, die Voraussetzung für ein Zusammenleben mit Mensch und Weidetier in der Kulturlandschaft ist, argumentiert Hintze. 

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