FREIE BAUERN: Mercosur-Abkommen setzt Ernährungssicherheit aufs Spiel

Ein Schiff wird kommen ... Autos nach Rio, Rinderhälften zurück, die Grünen machens möglichEin Schiff wird kommen ... Autos nach Rio, Rinderhälften zurück, die Grünen machens möglichDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben die Abgeordneten des Deutschen Bundestages aufgefordert, sich konsequent gegen die Ratifizierung des Freihandelsabkommens mit den Mercosur-Staaten zu stellen. „Die zollfreie bzw. zollermäßigte Einfuhr von 100.000 Tonnen Rindfleisch, 180.000 Tonnen Geflügelfleisch und 180.000 Tonnen Zucker aus Südamerika würde unsere heimische Landwirtschaft einem massiven Preisdruck aussetzen“, sagte Jann-Harro Petersen von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN. Im Gegensatz zu anderen landwirtschaftlichen Verbänden verlangen die FREIEN BAUERN keine neuen Verhandlungen, sondern sprechen sich grundsätzlich dafür aus, Lebensmittel, die regional in ausreichender Menge produziert werden können, aus Handelsverträgen herauszunehmen, so Petersen. „Angesichts zunehmender Konflikte und schwindender Wirtschaftsleistung wäre es unverantwortlich, sich in elementaren Versorgungsfragen abhängig zu machen“, argumentiert der 46jährige Milchviehhalter aus dem schleswig-holsteinischen Tating: „Ganz gleich, was irgendwelche Kommissionen oder Thinktanks über die Zukunft der Landwirtschaft fabulieren, unsere wesentliche Aufgabe bleibt die Sicherstellung der Ernährung im eigenen Land.“

Petersen hält es für illusorisch, in Staaten wie Brasilien ein Zertifizierungssystem zu etablieren, das bei Exportprodukten die Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards überwacht: „Wo will man da anfangen bei einer von Großkonzernen kontrollierten Agrarindustrie, die regelmäßig hormonelle Wachstumsförderer einsetzt und hierzulande längst verbotene Pflanzenschutzmittel mit dem Flugzeug ausbringt?“ Aber selbst wenn für die Landwirtschaft der Mercosur-Staaten dieselben strengen Regeln gelten würden wie in der Europäischen Union, wären die geplanten Agrarimporte niemals nachhaltig, kritisiert Petersen: „Wenn mit Schweröl betankte Containerschiffe Massengüter um die halbe Welt transportieren, kann das nicht gut fürs Klima sein – das haben wir mal von den Grünen gelernt, da hatten sie sogar recht“. Dass ausgerechnet der grüne Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir jetzt den Weg ebnet für Agrarprodukte aus dem brennenden Regenwald, sei ein Abgrund an Unglaubwürdigkeit. Die FREIEN BAUERN appellieren daher an alle Bundestagsabgeordneten, dem Abkommen die Zustimmung zu verweigern und sich nicht von einem „Greenwashing“ durch Nachverhandlungen beeindrucken zu lassen.

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