Besser natürlich statt künstlich – FREIE BAUERN nennen Laborfleisch einen Irrweg

Das Leben ist ein Kreislauf – erkennbar in der Natur: Pflanzen wachsen, blühen, tragen Frucht und vergehen. Diesen Kreislauf zu pflegen und zu nutzen, das ist Landwirtschaft. Wer diesen Kreislauf verlässt, handelt gegen die Natur. Genau das geschieht bei der Herstellung von künstlichem Fleisch, dem sogenannten „Clean Meat“.
Dieses Fleisch entsteht nicht auf der Weide, sondern im Labor – aus Zellkulturen, die unter künstlichen Bedingungen gezüchtet werden. Während ein Markt für Fleischalternativen ohne Zweifel existiert – allein in Deutschland wurden 2024 pro Kopf 53,2 Kilogramm Fleisch verzehrt – darf nicht übersehen werden, dass Laborfleisch kein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit ist, sondern neue Abhängigkeiten und ökologische Probleme schafft.

„Es ist absurd, Fleisch mit hohem Energieaufwand, Hightech und teuren Nährlösungen im Labor herzustellen, während wir in Deutschland über ausreichend Grünland verfügen, das sich ideal durch Wiederkäuer nutzen lässt“, sagt Frieda Salzwedel, Landwirtin und Mitglied der FREIEN BAUERN. „Rinder und andere Wiederkäuer wandeln für Menschen unverdauliches Gras in hochwertige Lebensmittel um – und liefern gleichzeitig wertvollen organischen Dünger für unsere Böden“
Doch nicht nur Rinder leisten einen wichtigen Beitrag. Auch andere Nutztiere wie Schweine oder Hühner sind Teil dieses natürlichen Kreislaufs. Sie verwerten Getreide, das aufgrund seiner Qualität – etwa durch Witterung, Bodenbeschaffenheit oder Erntebedingungen – nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Ohne Nutztiere müssten diese Futtergetreide entsorgt werden – ein immenser Verlust wertvoller Ressourcen und ein Rückschritt in Sachen Effizienz und Nachhaltigkeit.
Selbst wenn ausschließlich hochwertiges Brotgetreide erzeugt würde, nutzen wir Menschen nur das Korn. Alle anderen Bestandteile der Pflanze – Halme, Spelzen und andere Nebenprodukte – können von uns nicht verwertet werden, sehr wohl aber von Nutztieren. So entsteht ein geschlossener, effizienter Kreislauf, der aus Nebenprodukten wertvolle Lebensmittel macht, anstatt sie zu verschwenden.
Zellkulturen im Labor dagegen müssen mit hochreiner Glukose gefüttert werden – ein direkter Nahrungskonkurrent zum Menschen. Sie liefern zudem keine Nährstoffe für den Boden und zerstören damit die natürliche Kreislaufwirtschaft, die Grundlage jeder nachhaltigen Landwirtschaft. Nicht zu vergessen: Nach aktuellem Kenntnisstand ist die Produktion von Kunstfleisch im großen Maßstab ohne den Einsatz von antibiotisch wirkenden Substanzen nicht möglich.

„Laborfleisch bedeutet den Abschied von bäuerlicher Vielfalt und die Hinwendung zu industrieller Kontrolle über unsere Ernährung“, so die Freien Bauern. „Wenige Konzerne bestimmen dann, was in unseren Lebensmitteln steckt – fernab der natürlichen Kreisläufe und der regionalen Verantwortung.“
Die FREIEN BAUERN fordern daher: Politik und Gesellschaft müssen die bäuerliche Tierhaltung als Teil eines funktionierenden Kreislaufsystems stärken, statt industrielle Ersatzprodukte zu fördern.