Monopolisierung im Einzelhandel setzt den Agrarsektor unter Druck

Die Marktmacht der Big Player im Lebensmitteleinzelhandel – REWE, Lidl & Co. - hat in vielen Bereichen ein „besorgniserregendes“ Maß angenommen, das zeigt ein neues Gutachten der Monopolkommission. Während die Gewinnmargen der Händler seit über 10 Jahren steigen und steigen, müssen die Verbraucher für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke fast 40 Prozent mehr bezahlen als noch vor fünf Jahren. Bei den Landwirten hingegen kommt von diesem Geld immer weniger an. Konkrete Zahlen verdeutlichen das: Von hundert Euro, die für Lebensmittel ausgegeben werden, bleiben nur wenig mehr als vier Euro für die Landwirtschaft.
Zwar konnten Agrar-Betriebe in einzelnen Jahren kurzfristig deutliche Gewinne erzielen, doch auf lange Sicht haben sie von den Teuerungen bei den Nahrungsmitteln kaum profitiert. 

Die FREIEN BAUERN schließen sich dem Aufruf der Monopolkommission an: Die Politik muss dem fortschreitenden Strukturwandel in der Lebensmittellieferkette entschieden entgegenwirken. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer steht in der Verantwortung, die Position der Landwirte zu stärken, für faire Erzeuger- und Verbraucherpreise zu sorgen und die regionale Lebensmittelproduktion sowie -verarbeitung nachhaltig zu sichern.

Denn landwirtschaftliche Betriebe geraten zunehmend unter Druck. Sie sollen höheren Erwartungen an Nachhaltigkeit, Tierwohl und Umweltschutz gerecht werden – und das bei gleichzeitig wachsenden wirtschaftlichen Risiken. Extreme Wetterereignisse - Folgen des Klimawandels - und stark schwankende Erzeugerpreise, die besonders in der Milch- und Getreidewirtschaft vom globalen Markt abhängen, sind für die Höfe eine zusätzliche Belastung. 

Die FREIEN BAUERN fordern: Die Schere zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen darf nicht weiter auseinandergehen. Wenn landwirtschaftliche Betriebe langfristig wettbewerbsfähig bleiben sollen, müssen die Rahmenbedingungen spürbar verbessert werden.
Die FREIEN BAUERN sind die Berufsorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe. Sie vertreten fachkundig und unabhängig die Interessen der selbständigen ortsansässigen Landwirte bundesweit.