Preissenkung bei Butter: FREIE BAUERN fordern feste Verträge

KI-generierter InhaltKI-generierter InhaltAnfang des Jahres mussten die Verbraucher für Butter noch einen Rekordpreis zahlen. Als in den letzten Wochen die Butter-Preise drastisch sanken, war eine Erklärung schnell zur Hand: Die Milchproduktion sei ungewöhnlich hoch, das Überangebot drücke auf die Milchpreise. Tatsächlich stieg auch die Nachfrage nach abgepackter Butter spürbar an.

Doch Landwirt Jann-Harro Petersen von den FREIEN BAUERN, der unabhängigen Interessenvertretung bäuerlicher Familienbetriebe, widerspricht. Die Milchmenge liege – bezogen auf das gesamte Kalenderjahr – weiterhin rund ein Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Milchviehhalter aus Tating in Schleswig-Holstein erklärt den auffälligen Anstieg von 4 bis 5 Prozent im September damit, dass im selben Monat 2024 die Blauzungenkrankheit aufgetreten sei. Diese habe im Vorjahr für einen statistischen Einbruch gesorgt – was die diesjährigen Zahlen nur scheinbar steigen lasse.

Bleibt also die Frage: Gibt es andere Gründe für den Preisverfall bei Butter? Klar ist: Lidl hat den Preis als Erstes gesenkt, die anderen großen Handelsketten wie Rewe, Edeka, Aldi & Co. zogen wie gewohnt nach. Ende September war das 250-Gramm-Päckchen Butter der Eigenmarke für 1,49 Euro zu haben. 

„Die Molkereien haben Schwierigkeiten, so viel Butter anzuliefern, wie der Lebensmitteleinzelhandel nachfragt,“ sagt Jann-Harro Petersen.
Der Preiskampf der Discounter jedenfalls freut die Konsumenten. Allerdings fast ausschließlich Handelsmarken – Markenware bleibt liegen.

Des einen Freud ist des anderen Leid. Die FREIEN BAUERN sind der Meinung: Derartige Preisverfälle und ihre Folgen für die Landwirte wären vermeidbar, wenn auch in der Landwirtschaft feste Verträge über Zeitraum, Menge, Preis und Qualität im Verkauf üblich wären – so wie es beim Einkauf von Betriebsmitteln oder in fast allen anderen Wirtschaftsbereichen längst üblich ist. Nur dies schafft die nötige Planungssicherheit für Investitionen, doch aufgrund fehlender Sachkenntnis wird es immer noch gerne mit Planwirtschaft verwechselt. Auch das Scheinargument der Bürokratie greift an dieser Stelle nicht – denn Landwirte schließen bereits heute vielfach Verträge über Zeitraum, Menge, Preis und Qualität ab, allerdings fast ausschließlich auf der Einkaufsseite, nicht im Verkauf.

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