EU-Kommission will Nachwuchs in der Landwirtschaft fördern – nur ein Papiertiger?

KI-generierter InhaltKI-generierter InhaltWas auf dem Papier steht, liest sich gut, vielversprechend, zukunftsgerichtet: ‚Die Beseitigung von Hindernissen für den Generationswechsel wird entscheidend dazu beitragen, den Agrarsektor attraktiver zu machen.‘ und ‚Die Strategie zielt darauf ab, den Anteil der Junglandwirte in der EU bis 2040 zu verdoppeln.‘ Mit der Initiative „Landwirtschaft – Strategie für den Generationswechsel“ will die Europäische Kommission es europäischen Junglandwirten schmackhaft machen, einen Agrar-Betrieb zu übernehmen. Hindernisse wie etwa der erschwerte Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen wegen hoher Preise und geringer Verfügbarkeit sollen wegfallen.

Keine Frage - es besteht dringend Handlungsbedarf: Denn nur etwa jeder zehnte Landwirt in der EU ist jünger als 40 Jahre (Stand: 2020). Und jeder weiß ohnehin: Bauer zu sein ist heute alles andere als ein Zuckerschlecken. „Wir stehen in Konkurrenz zu anderen Wirtschaftszweigen, die ein bequemes Leben ermöglichen,“ sagt Milchviehbauer Eike Bruns aus der Wesermarsch, der zu den FREIEN BAUERN zählt. Er sieht solche Versprechungen wie die der EU skeptisch, denn die Realität sieht so aus: „Wenn junge Menschen diesem Bürokratie-Wust ausgesetzt sind, und nachts die Papiere wälzen, um tagsüber ihre Arbeit draußen zu machen und gleichzeitig noch eine Familie gründen, dann schmeißen die nach zwei Jahren hin. Egal, ob sie eine Förderung von hunderttausend Euro oder mehr bekommen.“

Er bezieht sich dabei auf eine neue Art der Förderung, die Niedersachsen Anfang Oktober vorgestellt hat: Demnach werden Junglandwirte, deren Bewerbung angenommen wird, bei außerfamiliären Hofgründungen mit einem Pauschalbetrag von 100.000 Euro und bei Übernahmen innerhalb der Familie mit 70.000 Euro unterstützt. Insgesamt hat das Land für Existenzgründungen in der Landwirtschaft eine Summe von zwei Millionen Euro bereitgestellt. 

Eike Bruns nennt solche Fördergelder „Mitnahme-Effekte“, die aber bald aufgebraucht seien. Er ist der Ansicht: „Was junge Landwirte wirklich brauchen, sind weniger Verordnungen. Wenn sie beispielsweise einen Antrag stellen für eine Lagerhalle oder einen Stall, dann sollen sie mit einer schmalen Bauvorhaben-Mappe zur Behörde gehen und innerhalb weniger Wochen eine Baugenehmigung bekommen.“

Die FREIEN BAUERN fordern: Die Bürokratielast muss insgesamt deutlich verringert werden, damit junge Landwirte auch Zeit für ihre Familien haben. Gestresste Väter können ihren Kindern die Freude an der Landwirtschaft nicht vermitteln. Wie soll die Hofnachfolge gelingen, wenn die Arbeit als Bürde empfunden wird?

 

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