Arbeitsplatz Schreibtisch: Agrarantrag, Aufzeichnungen und Kontrollen sind mit einem nicht zu unterschätzenden bürokratischen Aufwand verbundenDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben ihren Mitgliedern empfohlen, intensiv zu prüfen, ob sie noch einen Agrarantrag stellen wollen. „Für Betriebe mit hoher Flächenproduktivität, hoher Wertschöpfung oder hohem Einkommen lohnt es sich, einen Verzicht auf die Agrarsubventionen zumindest in Erwägung zu ziehen“, sagte Eike Bruns von der Arbeitsgruppe Antragsfrei der FREIEN BAUERN. Vier Wochen vor dem Abgabetermin zum Agrarantrag hat der 53jährige Putenmäster aus dem niedersächsischen Westrittrum heute einen Leitfaden veröffentlicht, anhand dessen Einnahmen und Ausgaben kalkuliert, Chancen und Risiken abgewogen werden können. „Bei dem EU-Subventionssystem handelt es sich inzwischen um ein bürokratisches Monstrum aus hochkomplexen Produktionsauflagen, Dokumentationspflichten und Kontrollmechanismen, noch verschärft durch nationale Alleingänge in der Ausgestaltung“, kritisiert Bruns, der dieses Jahr erstmals keinen Agrarantrag mehr stellen wird: „Ich erhoffe mir von diesem Schritt mehr Selbstbestimmung, mehr Fachlichkeit, mehr Lebensqualität.“
Tierische Erzeugnisse sollen für den Verbraucher teurer werden, nur Geld verdienen dürfen die Bauern nicht dabei ... für wen macht die Ampel eigentlich Politik?Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben die Bundesregierung aufgefordert, sich zur unternehmerischen Eigenverantwortung in der Landwirtschaft zu bekennen. „Momentan verhindert Christian Lindner die Einführung einer Vertragspflicht für Milchlieferungen, mit der die verkrusteten Strukturen der großen Molkereikonzerne zugunsten von mehr Wettbewerb aufgebrochen werden könnten“, kritisiert Peter Guhl von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN: „Gleichzeitig will uns Cem Özdemir mit einem steuerfinanzierten Stallbauprogramm ohne Marktnachfrage noch stärker an den Subventionstropf hängen.“ Als Kompromiss für die in der Koalition kontrovers diskutierten Vorhaben empfiehlt Guhl eine Orientierung am Markt, indem die Grünen auf das Stallbauprogramm verzichten und die FDP ihren Widerstand gegen die Vertragspflicht aufgibt: „Als mittelständische Branche erwarten wir vom Staat faire Rahmenbedingungen, aber keine starren Vorgaben. Wirtschaften können wir selber.“
Klaus-Peter Lucht wurde in den Lübecker Nachrichten falsch zitiert ... da mussten wir ihm ein bisschen helfenMit dieser Diffamierung ist schonmal Schluss: Die Lübecker Nachrichten hatten am 4. Januar über den Präsidenten des Bauernverbandes Schleswig Holstein Klaus-Peter Lucht berichtet, er distanziere sich von „extremen Randgruppen, Rechtsbruch und Aufrufen hierzu“ und dies verbunden mit der Aussage „Lucht nennt dabei explizit den Verband Freie Bauern, mit denen man sich nicht gemein mache“. Dagegen haben die FREIEN BAUERN jetzt beim Landgericht Halle (Saale) eine Einstweilige Verfügung erwirkt: Die Verlagsgesellschaft Madsack darf die Aussage unter Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250.000 Euro nicht wiederholen. Der Antrag auf Einstweilige Verfügung war zunächst gegen Lucht gestellt, aber zurückgenommen worden, nachdem dieser eine Eidesstattliche Versicherung abgegeben hatte, die Aussage so nie gemacht zu haben. „Für uns ist entscheidend, dass wir nicht mehr auf diese Weise diffamiert werden dürfen“, freut sich der Bundessprecher der FREIEN BAUERN Alfons Wolff über das Urteil des Landgerichts, räumt aber ein: „Auch wenn damit zum Sachverhalt eine rechtliche Klärung herbeigeführt wurde, bleiben hinsichtlich des Verhaltens von Herrn Lucht eine Reihe von Fragen offen.“
Problemlösungen gibt es immer – man muss nur vernünftig darüber redenDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben mit Enttäuschung auf die heutige Bundesratsentscheidung reagiert, das Wachstumschancengesetz zu beschließen, ohne dass die Bundesregierung die Streichung der Steuerrückvergütung beim Agrardiesel zurückgenommen hätte. "Damit haben wir eine massive Steuererhöhung und Wettbewerbsverzerrung zulasten unserer Landwirtschaft, ohne eine einzige konkrete Maßnahme, mit der wir die finanzielle Mehrbelastung ökonomisch ausgleichen könnten", sagte Alfons Wolff, Bundessprecher der FREIEN BAUERN, und plädierte dafür, die Verantwortlichen zu benennen: "Nach den größten Bauernprotesten in der Geschichte der Bundesrepublik und einer noch nie dagewesenen Unterstützung in der Bevölkerung gab es eine eindeutige Zusage von Friedrich Merz und Markus Söder, die Zustimmung zum Wachstumschancengesetz im Bundesrat an den Erhalt des Agrardiesels zu koppeln. Diese Zusage wurde nicht eingehalten." Den Weg für den Rückzieher der Union habe der Bauernverband mit seiner unfassbaren Ankündigung bereitet, beim Agrardiesel einen Kompromiss akzeptieren zu wollen, falls es irgendwelche Gegenleistungen gibt, kritisiert der 63jährige Ackerbauer aus dem sachsen-anhaltinischen Hohenthurm: "Das sollte man als Berufsvertretung eigentlich wissen – wenn man nichts fordert, kriegt man auch nichts." Die FREIEN BAUERN hätten sich nie am Agrardiesel festgebissen, aber während der gesamten Proteste klare Forderungen an die Bundesregierung gestellt, die nach wie vor Gültigkeit haben, weil sie von der großen Mehrheit der Bäuerinnen und Bauern getragen werden, unter anderem die Abschaffung unsinniger Produktionsauflagen und Maßnahmen gegen der Preisdruck durch Importe und Monopole.
2025 ist es 500 Jahre her, dass sich die Bauern in vielen Regionen Deutschlands gegen Unterdrückung und Ausbeutung durch ihre Grundherren erhoben499 Jahre nach der Veröffentlichung der Zwölf Memminger Artikel haben die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, daran erinnert, wie wichtig die Freiheit der Bauern und eine sichere heimische Lebensmittelerzeugung für Frieden und Wohlstand sind. „Die Memminger Artikel der aufständischen Bauern gelten als eine der ersten niedergeschriebenen Forderungen der Menschen- und Freiheitsrechte in Europa, sagte Christian Linne von der Bundesvertretung der FREIEN BAUERN und kündigte eine zentrale Veranstaltung zu 500 Jahren Deutscher Bauernkrieg am 20. März 2025 im thüringischen Frankenhausen an: „Wir treffen uns am Ort der historischen Niederlage, nehmen aber als Datum den historischen Aufbruch von Memmingen und wollen gemeinsam Erneuern, Gedenken und Versprechen.“ Erneuert werden sollen die Forderungen der Bauern nach einem gerechten Platz in der Gesellschaft, gedacht werden soll der im Kampf um ihre Freiheit gefallenen Berufskollegen, erläutert der 51jährige Landwirt: „Und versprechen wollen wir uns, wie wir als Berufsstand solidarisch und selbstbewusst die politischen und ökonomischen Herausforderungen meistern, die vor uns liegen.“