FREIE BAUERN an Cem Özdemir: Landwirtschaft stabilisieren statt umbauen

Hier spielt die Musik: Von Stillegung und Selbstbegrünung wird keiner sattDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, haben an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir appelliert, in der gegenwärtigen angespannten Situation alles zu unterlassen, was die Leistungsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft schwächen würde. „Je weniger Sie in das funktionierende System eingreifen, je mehr Einschränkungen Sie, und sei es nur vorübergehend, außer Kraft setzen, desto besser“, rät Alfons Wolff, Bundessprecher der FREIEN BAUERN in einem Schreiben, das Özdemir gestern übermittelt wurde. Statt des von der Bundesregierung bisher geplanten Umbaus der Landwirtschaft drängt der 61jährige Ackerbauer aus Hohenthurm in Sachsen-Anhalt auf eine nachhaltige Stabilisierung der Betriebe. So soll durch Unterbindung von Soja- und Palmöleinfuhren sowie durch Ausdehnung des Obst- und Gemüseanbaus die Produktion am inländischen Bedarf ausgerichtet werden. Wolff: „Stabile Fundamente einer solcher Orientierung auf die krisensichere Versorgung der Bevölkerung müssen außerdem ein wirksamer Außenschutz sein sowie die Zerschlagung der Monopole in den vor- und nachgelagerten Bereichen.“ Die FREIEN BAUERN reagieren mit ihren Vorschlägen auf ein Interview des Bundeslandwirtschaftsministers in der Fachzeitschrift topagrar, in dem dieser jede Kurskorrektur abgelehnt hatte. Das hält Wolff angesichts der dramatischen Entwicklung der Getreidemärkte aufgrund des Ukraine-Krieges und eines Selbstversorgungsgrades von nur 88 Prozent in Deutschland für „höchst problematisch“ und wünscht einen Dialog mit Özdemir „auf Augenhöhe.“

Das Schreiben im Wortlaut

FREIE BAUERN für ökologische Intensivierung der Landwirtschaft

Im Märzen der Bauer eine neue Agrarpolitik fordertDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, halten einen grundlegenden Kurswechsel auch in der Agrarpolitik für erforderlich. „Angesichts der drohenden Lebensmittelknappheit brauchen wir eine ökologische Intensivierung unserer heimischen Landwirtschaft, die nicht mehr auf Export, sondern auf Selbstversorgung ausgerichtet ist“, sagte Bundessprecher Alfons Wolff. Dies könnten am besten bäuerliche Familienbetriebe leisten, die durch ihre Verbindung aus Eigentum und Arbeit besonders produktiv sind und mit Blick auf die nächste Generation zugleich nachhaltig wirtschaften, ist der 61jährige Ackerbauer aus Hohenthurm in Sachsen-Anhalt überzeugt und verlangt politische Unterstützung gegen Billigimporte und die Macht der Monopole: „Es muss sich wieder lohnen, Lebensmittel für den heimischen Markt zu produzieren.“

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FREIE BAUERN halten Lauterbachs Fleisch-Thesen für Wichtigtuerei

Rinder verwerten Gras, das selbst Vegetarier nicht essen könnenDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, haben die Forderung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach nach einer drastischen Reduzierung des Fleischkonsums aus Gesundheits- und Klimaschutzgründen als „pseudowissenschaftliche Wichtigtuerei“ zurückgewiesen. „Unsere Nutztiere können mit ihrer Atmung gar nicht mehr Treibhausgase ausstoßen als ihre Futterpflanzen vorher durch Photosynthese gebunden haben“, erklärt Reinhard Jung, Politikreferent der FREIEN BAUERN und selber Biolandwirt aus dem brandenburgischen Lennewitz: „Sicher ist ein übermäßiger Fleischkonsum nicht gesund – man sollte sich generell nicht überfressen – aber Herr Lauterbach ist hoffentlich auch aufgefallen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung trotz unserer gegenwärtigen Ernährungsgewohnheiten steigt.“

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FREIE BAUERN wollen Düngeverordnung aussetzen, um die Ernte zu sichern

Mineralisch oder organisch - unsere Pflanzen brauchen NährstoffeDie FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, haben die Bundesregierung aufgefordert, die Düngeverordnung 2020 auszusetzen und auch die Planungen für eine Ausweitung der so genannten roten Gebiete auf Eis zu legen. „Angesichts der bereits heute bestehenden gravierenden Düngerknappheit, die sich noch verschärfen wird, müssen wir alle verfügbaren Nährstoffe an die Pflanzen bringen und dürfen die Betriebe nirgendwo mit irgendwelchen fachlich ohnehin umstrittenen Auflagen einschränken“, argumentiert Jens Soeken von den FREIEN BAUERN Niedersachsen. Jede politisch motivierte Verringerung der heimischen Lebensmittelproduktion könne für die Versorgung der Bevölkerung im kommenden Jahr schwer wiegende Folgen haben, so der 41jährige Landwirt aus dem ostfriesischen Timmel: „Durch den Krieg in der Ukraine droht der Ausfall weltweit wichtiger Anbaugebiete für Getreide. In einer solchen Situation darf sich ein vorausschauend handelnder Staat nicht darauf verlassen, dass man überlebenswichtige Güter jederzeit überall auf der Welt einkaufen kann.“

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FREIE BAUERN gegen Verbrauchertäuschung: Herkunft von Lebensmitteln muss ausgewiesen werden

Dummer Fehler ... aber mit System: Dem LEH ist es völlig gleich, woher die Lebensmittel kommen.Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe in Deutschland, haben die dringliche Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel angemahnt. „Der Wunsch vieler Verbraucherinnen und Verbraucher nach heimischen Produkten muss ins Leere laufen, so lange Lebensmitteleinzelhandel und Industrie weiter täuschen und verschleiern dürfen“, sagte Christian Linne von den FREIEN BAUERN Niedersachsen anlässlich der aktuellen Sonderangebote von Edeka, in denen billiger Rohrzucker aus Übersee als nachhaltig erzeugtes norddeutsches Produkt angepriesen wird. Bei den zähen Verhandlungen des vergangenen Jahres mit den großen Handelsketten sei deutlich geworden, dass die Konzerne von sich aus kein Interesse an einer ehrlichen Deklaration ihrer Waren hätten, so der 49jährige Rübenbauer aus Sottmar im Braunschweiger Land: „So lange sie zum Beispiel Deutsche Markenbutter aus tschechischer Milch verkaufen, können sie auch die Preise drücken. Hier ist die Bundesregierung gefragt, um endlich Transparenz in den Ladenregalen und damit bessere Marktchancen für unsere heimischen Landwirte herzustellen.“

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