Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben die Bundesländer aufgefordert, zügig die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass von der Blauzungenkrankheit betroffene Betriebe durch die Tierseuchenkassen unterstützt werden können. Das aktuell sich rasant ausbreitende Seuchengeschehen führe nach seiner Einschätzung zu den umfangreichsten Tierverlusten und Ertragsdepressionen in der deutschen Nutztierhaltung seit Jahrzehnten, argumentiert Reinhard Jung, Politikreferent der FREIEN BAUERN: „Bei der durch Mücken übertragenenen Blauzunge handelt es sich um eine schwere Infektionskrankheit, der unsere Rinder und Schafe nach wie vor weitgehend schutzlos ausgeliefert sind – genau für solche Ereignisse haben wir die Solidargemeinschaft der Tierseuchenkasse, die ihren massiv geschädigten Pflichtmitgliedern jetzt unter die Arme greifen muss.“ Der 58jährige Mutterkuhhalter aus dem brandenburgischen Lennewitz schlägt deshalb vor, zumindest die aufgrund Blauzunge verendeten oder eingeschläferten Tiere zu entschädigen. Damit könne zwar nicht der Rückgang der Milchleistung und der enorme Arbeitsdruck aufgefangen werden, der auf den betroffenen Betrieben laste, so Jung: „Aber das wäre eine unbürokratische, schnell umsetzbare Hilfe, die bei gutem Willen aller Beteiligten möglich sein sollte.“