Anfang des Jahres mussten die Verbraucher für Butter noch einen Rekordpreis zahlen. Als in den letzten Wochen die Butter-Preise drastisch sanken, war eine Erklärung schnell zur Hand: Die Milchproduktion sei ungewöhnlich hoch, das Überangebot drücke auf die Milchpreise. Tatsächlich stieg auch die Nachfrage nach abgepackter Butter spürbar an.
Doch Landwirt Jann-Harro Petersen von den FREIEN BAUERN, der unabhängigen Interessenvertretung bäuerlicher Familienbetriebe, widerspricht. Die Milchmenge liege – bezogen auf das gesamte Kalenderjahr – weiterhin rund ein Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Milchviehhalter aus Tating in Schleswig-Holstein erklärt den auffälligen Anstieg von 4 bis 5 Prozent im September damit, dass im selben Monat 2024 die Blauzungenkrankheit aufgetreten sei. Diese habe im Vorjahr für einen statistischen Einbruch gesorgt – was die diesjährigen Zahlen nur scheinbar steigen lasse.


