Die FREIEN BAUERN, Interessenorganisation der bäuerlichen Familienbetriebe, haben ihre vor dreieinhalb Jahren in einem breiten Bündnis landwirtschaftlicher Organisationen vorgebrachten Forderungen für den damals von SPD, FDP und Grünen verhandelten Koalitionsvertrag den künftigen Verhandlungspartnern aus CDU/CSU und SPD unverändert vorgelegt. „Ist das nicht gelebte Nachhaltigkeit?“, fragt ironisch Alfons Wolff, Bundessprecher der FREIEN BAUERN: „Wer das nach den Bauernprotesten gegen die letzte Große Koalition voller Hoffnung auf echte Reformen entstandene Papier heute noch einmal durchliest, muss sich schon die Frage stellen, warum die Ampel in dreieinhalb Jahren kein einziges unserer wichtigen Anliegen ernsthaft angepackt geschweige denn umgesetzt hat.“ Noch einmal dürfe eine aus den etablierten Parteien gebildete Bundesregierung die bäuerliche Bevölkerung nicht so schwer enttäuschen, meint der 64jährige Ackerbauer aus Hohenthurm in Sachsen-Anhalt und mahnt eine grundsätzliche Wende in der Landwirtschaftspolitik an: „Die längst überfällige Rücknahme der von der Ampel beschlossenen Steuererhöhung für Agrardiesel würden wir als Signal des guten Willens werten, sie reicht aber bei weitem nicht aus.“